BoaterX Regeln

    1. Geltungsbereich

     Die vorliegenden Regeln gelten für alle Wettkampfe des Deutschen Boater Cross Cup. Sie können zudem auf jeden Boater Cross ausgeweitet werden. Sie sind nicht deckungsgleich mit denen für den Slalom Cross.

    2. Rennorganisation

    2.1 Komitee

    Jedes Rennen hat ein eigenes Rennkomitee bestehend aus dem Veranstalter, dem Hauptschiedsrichter, dem Vertreter der Teilnehmer (siehe 2.3) und dem technischen Leiter des Cups.

    2.1.1. Aufgaben des Komitees

    Das Komitee entscheidet über strittige Situationen im Wettkampf und im Rahmen des Events.

    2.1.2. Protest

    Tritt, nach Meinung eines Fahrers, ein regelwidriger Fall in einem Rennen auf, der nicht von den Schiedsrichtern geahndet wird, so ist die Entscheidung der Schiedsrichter zu respektieren. Anderweitig kann ein formaler Protest eingelegt werden. Dieser muss schriftlich binnen 30 Minuten nach Rennende oder nach Veröffentlichung der Ergebnisse (wenn der Protest die Ergebnisliste betrifft) vorliegen. Die Protest Gebühr beträgt 100€, diese wird zurück gezahlt, wenn der Protest stattgegeben wird. Über den Protest entscheidet das Komitee mit allen zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln binnen 20 Minuten.

    2.2 Riders Meeting

    Das Riders Meeting findet im Vorfeld des Rennens statt. Hier werden wichtige Regeln, eventuelle Anpassungen an die Wettkampfstrecke, Sicherheitsbedingte Anweisungen und das Wettkampfsystem besprochen. Außerdem wird der Vertreter der Fahrer (2.3) gewählt.

    2.3 Vertreter der Fahrer

    Der Vertreter der Fahrer vertritt die Interessen der Wettkampfteilnehmer gegenüber den Veranstaltern und dem Komitee. Er wird beim Riders Meeting gewählt und darf nicht aus dem veranstaltendem Verein stammen.

    2.4 Schiedsrichter

    Das Schiedsgericht unterliegt der Verantwortung des Hauptschiedsrichters. Bojen werden durch Schiedsrichter überwacht, ebenso sollte die Fahrweise der Fahrer kontrolliert werden.

    3. Material

    Das Komitee ist befugt Sportler mit unzureichendem Material von der Wettkampf Teilnahme auszuschließen.

    3.1 Boote

    Die Teilnahme am Boater Cross ist aus Gründen der Fairness ausschließlich mit Creekern erlaubt. Sie dürfen maximal 2,75 Meter lang sein und mindestens 18 kg schwer. Die Boote müssen in Serie produziert werden und dürfen nicht verändert sein. Dies gilt insbesondere für die sicherheitsrelevanten Einbauten.  Die Boote brauchen mindestens zwei Griffschlaufen (vorne und hinten am Boot).

    3.2 Kleidung

    Jeder Paddler ist verpflichtet einen Helm, eine Schwimmweste sowie Wildwasser Schutzkleidung zu tragen. Diese besteht aus einer Paddeljacke oder einem Neoprenoberteil sowie einer Paddelhose oder einer Neoprenhose. Jeder Paddler ist dazu verpflichtet auf, an die Witterungsverhältnisse angepasste, Kleidung zu achten. Langarmlige Oberbekleidung ist aus Sicherheitsgründen zu empfehlen. Auf die entsprechenden CE Normen ist zu achten.

    3.3 Paddel

    Jede Bauform eines zweiblattrigen Paddels ist erlaubt. In der C1 Klasse dürfen nur Stechpaddel genutzt werden. Das Paddel darf keine scharfe Kanten haben, dies gilt auch für ausgefranste Fasergewebe.

    4. Die Wettkampfanlage

    Offizielle Trainings- und Wettkampfzeiten hängen vor Ort aus. Nur zur Trainingszeiten darf die Strecke genutzt werden, eine Nutzung der Wettkampfanlage während der Wettkampfzeit stellt eine unrechtmäßiges Training dar. Ein solcher Verstoß wird mit Disqualifikation geahndet.

    5. Der Start

    Der Start findet von möglichst gleichwertigen Startplatzen statt. In jedem Fall werden die Startplatze verlost, das Los ist bindend, ein Tausch der Startplatze, auch in beiderseitigem Einverständnis, ist nicht möglich.  Nach einem abgesprochenem Startsignal dürfen die Paddler sich bewegen. Der Rahmen der Bewegung wird beim Ridersmeeting (2.2) an die Sportler kommuniziert. Der zweite Frühstart in einem Heat fuhrt zur sofortigen Disqualifikation.

    6. Regeln für das Rennen

    Das gesamte Rennen muss in der, unter Punkt 3 beschriebenen, Ausrüstung gefahren werden. Die Ausrüstung darf während des Rennens nicht verändert werden. Ausnahme hierfür ist der Verlust des Paddels, alles andere führt zur Disqualifikation

    6.1 Gegnerkontakt

    Gegenseitige Behinderungen sind erlaubt, es gelten hierfür die folgenden Einschränkungen:

    • Mit dem Paddel am Körper des Gegners
    • Jegliche Angriffe gegen das Gesicht des Gegners
    • Berühren des gegnerischen Bootes und des Paddlers mit der Hand zum Zwecke dessen Behinderung
    • Absichtliches Rammen des gegnerischen Körpers mit der Bootsspitze

    6.2 Bojen

    In der Wettkampfstrecke kann der Fahrweg und auch das Fahrverhalten durch Bojen oder andere Hindernisse bestimmt werden. Der Fahrweg wird beim Riders Meeting kommuniziert. Wenn ein Fahrer diesen Bestimmungen nicht nachkommt, so wird er vom Rennen disqualifiziert. Der Fahrweg kann jederzeit nachträglich verbessert werden. Ein Paddler, der an einer Boje vorbei fahrt kann  also in einem zweiten Anlauf (ohne das Boot zu verlassen!) die richtige Route fahren.

    6.3 Ziel

    Das Ziel ist eine klar markierte Linie, deren Überquerung die Platzierung  vorgibt. Bei der Überquerung zählt die Bootsspitze. Videobeweise sind zulässig.

    7. Wettkampfsystem

    In jedem Heat (Rennen je 4 bzw. 2 Paddlern gegeneinander) kommen die Hälfte der Teilnehmer weiter. Sonderregelungen wie zum Beispiel die „Lucky Looser Regel“ sind nur zulässig, wenn sie jeden Heat  einer Runde (Achtelfinale, Halbfinale oder ähnliches) betreffen. Jeder Teilnehmer muss so, systematisch gesehen, möglichst die gleiche Chance haben das Finale zu erreichen.

    8. Fairness und gegenseitiger Respekt

    Boater Cross ist ein Sport, bei dem es „knallen“ kann. Daher ist es sehr wichtig gegenseitige Fairness und Respekt aufzubringen. Dazu gehört es auch, bei Überholmanövern den Gegner nur soweit wie nötig zu gefährden. Ebenso sollte kein Gegner in gefährliche Wildwasserbereiche gedrängt werden. Aggressive Aktionen sind beim Boater Cross fehl am Platz! Hierzu gehört auch das Attackieren vom Schulterbereich des Gegners oder das Verhindern des Aufrollen eines gekenterten Gegners.

    Unfairness und Aggressivität kann vom Komitee mit einem Ausschluss bestraft werden.